Aquarellpapier - Eigenschaften, Oberfläche, Aufspannen etc. >>>

Aquarellpapier ist ein speziell für die Aquarellmalerei produziertes Papier, oft Büttenpapier. Das Gewicht oder auch Dicke (Grammatur) von Aquarellpapier liegt zwischen 80 g/m2 bis zu 750 g/m2. Bei dickerem Aquarellpapier spricht man auch vom Aquarellkarton bzw. Büttenkarton. Ein gutes Aquarellpapier sollte schon ein Grammatur 200 g/m2 und mehr haben. Je dicker umso komfortabler lässt es sich malen und umso weniger wellt es sich während des Malens.

Folgende Themen werden auf dieser Seite erläutert: Aquarellpapier

  1. Aquarellpapier Eigenschaften & Zusammensetzung
  2. Aquarellpapier Oberflächen-Strukturen
  3. Aquarellpapier - Bogen, Block oder Rolle?
  4. Aquarellpapier Aufspannen - eine Anleitung für das Aufziehen von Aquarellpapier auf eine Holzplatte.
  5. Normales Klebeband? Muss man Aquarell-Klebeband zum Aquarellpapier Aufspannen verwenden?
  6. Normales Papier für die Aquarellmalerei? Kann man normales Papier für das Aquarellieren verwenden?

1. Aquarellpapier - Eigenschaften und Zusammensetzung: Das Aquarellpapier wird je nach Hersteller aus unterschiedlichen Bestandteilen produziert: Baumwolle, Hadern oder Zellstoff. Es ist säurefrei, saugfähig, lichtbeständig und von hoherr Alterungsbeständigkeit. Das Aquarellpapier kann auch für andere Zeichentechniken (wie Tusche und Buntstift) und Maltechniken (wie Gouache-, Tempera- und Acrylmalerei) verwendet werden.Büttenpapierrand

2. Aquarellpapier Oberflächen-Struktur: Es gibt  das Aquarellpapier mit verschiedenen Oberflächen-Strukturen: Grobkorn, rauh, extra rauh, satiniert, Feinkorn, matt  Torchon,… Wähle die Oberflächenstruktur, die dir zu deinem Aquarellmotiv passt. Wenn du detailliert malst, bevorzuge glatte Papiere. Wenn du romantische Motive malst, nehme Aquarellpapier mit einem traditionellen Charme. Für einfache Übungen muss es nicht das dicke und teure Aquarellpapier sein. Zwar ist die Qualität des Aquarellpapiers wichtig, da es auch später immer sichtbar ist, doch wenn du dich bei der spontanen Malweise des Aquarellierens zu sehr auf ein Aquarellpapier und ein Bild konzentrierst, schwindet die Leichtigkeit.

3. Aquarellpapier - Bogen, Block oder Rollenware?:

Aquarellpapier – einzelner Bogen: Der einzelne Aquarellpapierbogen ist ein guter Maluntergrund für ein individuelles Aquarell. Du spannst ihn am besten auf eine Holzplatte auf, damit er sich nach dem Trocknen nicht wellt. Deshalb eignet er sich für eine besondere Arbeit, für die sich die Mühen des Aquarellpapier-Aufziehens lohnen Aquarellpapierbögen sind meist günstiger und in besserer Qualität als Blockware. Nur wenn du das Aquarellpapier auf eine Platte aufziehst, erhältst du später wie gebügelte Aquarelle. Auf jeden Fall solltest du einzelne Aquarellpapierbögen für das Aquarellieren aufspannen. Es sei denn, du willst den handgeschöpften Rand erhalten und akzeptierst stattdessen, dass sich das Aquarellpapier ein wenig wellt.

Vorsicht beim Einkauf und Transport von einzelnen Aquarellpapierbögen: sie verknicken und verbeulen leicht. Die Beulen sind später nicht mehr aus dem Papier zu entfernen.

Aquarellpapier als Rollenware: Rollenware ist zwar günstig, sie macht aber beim Aufziehen durch die zunächst bleibende Wölbung und das Zuschneiden Ärger. Du schneidest die Rolle erst vorsichtig (um das Papier nicht zu knicken und zu beulen) in der richtigen Größe und presst sie dann in einer Mappe mit ein paar Büchern.

Rollenware ist auf jeden Fall eine günstige Methode, gutes Aquarellpapier einzukaufen.

Aquarellpapier auf einem Malblock: Die Kanten der Malblockseiten sind rundum verklebt, so dass eine gute Flachlage nach dem Trocknen gewährleistet ist. Nach dem Malen kannst du das Aquarellpapier mit einem Brieföffner oder ähnlichem heraustrennen. Durch den Karton auf der Rückseite wellt sich das Aquarellpapier beim Trocknen nur wenig. Für Unterwegs auf Reisen oder als Skizzenblock ist der Aquarellmalblock hervorragend. Die Papierqualität ist bei den teuren Produkten gut und im günstigen Preissegment als Skizzenblock geeignet.

4. Aquarellpapier Aufspannen- eine Anleitung für das Aufziehen von Aquarellpapier auf eine HolzplatteAquarell-Klebeband

Nasses Aquarellpapier dehnt sich wie jedes Papier aus. Es vergrößert  durch die aufgesogene Wassermenge sein Volumen. Das Aquarellpapier wird  in nassem Zustand also mit mehr Volumen aufgeklebt. Es vermindert sein Volumen beim Trocknen wieder. Da die Kanten aber auf der Holzplatte verklebt sind, trocknet es unter Spannung und plan auf. Bei jedem Nässen  wellt sich das Aquarellpapier wieder, um sich trocken wieder zu glätten.

Anleitung Aquarellpapier Aufspannen

Zunächst halte eine Schüssel mit Wasser, einen kleinen Schwamm, eine   Holzplatte  (1,5 cm Span-, Sperrholz- oder Tischlerplatte aus dem Baumarkt/Holzzuschnitt), Aquarellklebeband (in vier Klebebandstreifen unterteilt, etwas länger als die Bildkanten) und das Aquarellpapier bereit. Lese dir die folgende Anleitung erst mehrmals durch und übe die Handgriffe, da es für ein gutes Ergebnis auch auf Geschwindigkeit ankommt. Du musst dich nicht hetzen, aber trödele auch nicht herum.

  • Befeuchte mit dem feuchten, nicht nassen  Schwamm die Rückseite (ist etwas glatter) gleichmäßig und zügig.
  • Lege das Aquarellpapier mit der feuchten Seite nach unten auf die Holzplatte.
  • Befeuchte einen Aquarellklebebandstreifen ausreichend und drücke ihn fest auf die Aquarellpapier kante, halb auf das Aquarellpapier, halb auf die Holzplatte. Verfahre mit den drei verbliebenen Seiten des Aquarellpapiers und Klebestreifstücken ebenso.
  • Drücke alles noch einmal an und lass es trocknen. Entstandene Wellen  werden nach der Trocknung wieder heraus gezogen.

5. Muss ich Aquarellklebeband zum Aquarellpapier Aufspannen verwenden?

Aquarellklebeband ist nicht teuer. Du bekommst es auf einer Rolle, daher lohnt es sich nicht beispielsweise auf feinen Malerkrepp auszuweichen. Falls du es doch probieren möchtest, achte darauf, dass kein Wasser auf die Stelle der Holzplatte kommt, an der du den Malerkrepp aufklebst. Ansonsten kannst du wie in der Anleitung oben beschrieben verfahren.

Der typische  Büttenrand wird dem Aufspannen geopfert, dafür bekommst du ein  wunderbar planes Aquarellpapier, das  sich gut - ohne störende Wellen -  betrachten lässt. Wenn du eine noch bessere Wirkung erzielen willst (und das Aquarell noch besser schützen möchtest), kannst du das Aquarellpapier (nach dem Malen für die Rahmung) auf einen Karton aufziehen. Hierfür gibt es im Künstlerbedarf Shop einen schon mit Kleber beschichteten Karton. Du kannst das Aquarellpapier aber auch mit speziellem Sprühkleber aufziehen

6. Muss es Aquarellpapier sein? Eignet sich normales Papier für die Aquarellmalerei?

Normales Zeichen- oder Malpapier eignet sich nur begrenzt für die Aquarellmalerei. Da diese Papiere sich beim Nässen anlösen. Wenn du nicht zu flüssig malst, nur hier und da eine Zeichnung kolorieren möchtest oder eher deckender malst, würde es das Papier wahrscheinlich mitmachen. Probiere es aus. Mit Aquarellpapier bist du auf der sicheren Seite.

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