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Dunkle Bildwirkung von Acrylfarbe

Über das Dunkle der Acrylbilder

Acrylbilder wirken ebenso wie Ölbilder leicht etwas dunkel. Durch die Schichtenmalweise und die hohe Pigmentierung schlucken die Farben viel Licht.
Oftmals wurden die Bilder in hellen Ateliers gemalt und später in dunklen Wohnungen aufgehängt. Das wenige Licht reicht aber nicht aus, die Farbschichten zu durchdringen.

Da die Farbenhersteller die Künstlerfarben mit möglichst reinen Farbpigmenten produzieren, sind die Farbtöne von sich aus viel kräftiger und dunkler als etwa Wandfarben.

Acrylfarben bestehen hauptsächlich aus Farbpigment und dem Bindemittel Reinacrylat. Letzteres hat zunächst eine milchige Konsistenz, trocknet jedoch später fast vollkommen durchsichtig auf.
Somit ist die Farbe durch das weißliche Bindemittel beim Mischen und Malen heller, dunkelt dann aber beim Trocknen, da der milchige Ton des Bindemittels verschwindet.

Dem Maler wird es also nicht gerade leicht gemacht, den Farbton in feuchtem Zustand zu beurteilen. Oftmals stört ihn die spätere leicht dunklere Bildwirkung kaum.

Ein weiterer Nachteil der Acrylfarbe: Sie zieht sich in sich zusammen und verliert beim Trocknen Volumen. Die Farbschicht schrumpft und trocknet somit nur halbdeckend auf, obwohl sie deckend gemalt wurde. Dies hat zur Folge, dass der Maler die Farbe schichten muss, um zu einem vergleichbaren Farbauftrag wie mit Ölfarben zu gelangen. Jede Schicht schluckt aber mehr Licht. Lasierend aufgetragene Acrylfarben sind nicht so transparent wie Ölfarben. Bereits nach wenigen Lasuren sind untere Schichten nicht mehr sichtbar. Bei hoch-pigmentierten Farben ergibt sich aus der Addition komplementärer Farben Schwarz.

Bei vielen Ölbildern gilben die Ölfarben und Firnisse. Durch eine im Laufe der Jahre schmutzige Oberfläche kann man die Bilder nur durch einen gelblich, dunklen Filter betrachten. Dies trifft auf Acrylbilder nicht zu.

Tipp: Um den Effekt dunkler Acrylbilder entgegen zu wirken, sollte der Maler beinahe jedem Farbton ein wenig Weiß hinzufügen oder zwischen den Farbschichten helle Passagen mit Weiß höhen.

In "Malmaterial und seine Verwendung im Bilde" (Enke Verlag, 1989) schreibt Max Doerner auf Seite 127 - 128: " Lasurgemalte Bilder brauchen viel Licht und verlieren leicht an Stellen, wo das nicht der Fall ist. Sie wirken dann schwärzlich... Es ist sehr vorteilhaft, allen Lasurtönen eine ganz geringe Menge Weiß beizumischen, was die Wirkung nicht störend beeinflusst, ..."

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Text: Tiziano

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