Lasuren in der Acrylmalerei: die lasierende Malweise

Beim Malen mit Acrylfarbe ist das Lasieren ein wichtiges maltechnisches Gestaltungsmittel.

Eine Lasur ist eine dünne und transparente Farbschicht. Durch das wasserfeste Auftrocknen der Acrylfarbe, ist es möglich, mehrere Lasuren übereinanderzuschichten, ohne dass sie sich miteinander vermischen.

Das Malen mit Lasuren ist eine traditionelle Maltechnik, die auch in der Öl-, Aquarell- und Temperamalerei verwendet wird.

Lasuren geben dem Bild einen ganz besonderen Charakter: Die farblich unterschiedlichen transparenten Schichten mischen sich optisch im Auge des Betrachters miteinander und verleihen der Acrylmalerei eine besondere Brillanz und Tiefe. Die Ergebnisse müssen dich nicht zwangsläufig an typische Aquarelle erinnern.

Der Farblehre kommt in der lasierenden Acrylmalerei eine große Bedeutung zu. Die Lasuren mischen sich optisch nach der subtraktiven Farbmischung ebenso wie auf der Palette abgestimmte Töne. Malt man eine blaue und eine gelbe Lasur übereinander, so nimmt man sie als schillerndes Grün wahr.
Die lasierende Farbwirkung übertrifft meist die einer deckend aufgetragenen Farbe.

Der weiße Untergrund erleuchtet die Lasuren durch das sogenannte Tiefenlicht von hinten und ist für die Leuchtkraft der Farben verantwortlich und somit unverzichtbar für die lasierende Malweise.

Übermalst du einen Farbton mit seiner Komplementärfarbe, trübt sich der Farbton ein. Malst du eine blaue über eine orangen Lasur, nimmt der Betrachter sie gräulich braun wahr. Wenn du leuchtend bunte Farblasuren malen möchtest, sollten nicht alle drei Gundfarben anteilsmäßig in den übereinandergelegten Lasuren vorkommen. Auf diese Weise vermeidest du eine Trübung ihrer Farbsättigung.

Durch eine Vielzahl an Lasuren kannst du die Farbtiefe erhöhen und so auch dunkle Farbtöne erzeugen. Aber sei vorsichtig, zu viele Schichten können das Bild dunkel erscheinen lassen.
Hier sind natürlich auch die Beleuchtungsbedingungen in den Räumen von Bedeutung: Viel Licht erhöht das Tiefenlicht und erhellt die Lasuren.

Max Dörner (Malmaterial und seine Verwendung im Bilde) empfiehlt für Lasuren generell die Zugabe von ein wenig Weiß, um die Leuchtkraft zu erhöhen.

Bedenke auch, dass die Acrylfarbe generell nach dem Trocknen dunkler auftrocknet. Der Effeckt verstärkt sich durch die Verwendung von Acryl-Malmittel.
Siehe: Warum wirken Acrylbilder häufig so dunkel?

Des Weiteren kannst du mit der lasierenden Malweise einzelne Bildbereiche in ein bestimmtes farbiges  Licht oder in Nebel hüllen oder auch die Vorzeichnung sowie die Untermalung auf der Leinwand locker skizzieren.

Leider haftet stark verdünnte Acrylfarbe nicht perfekt auf dem Bild. Wenn du ähnlich in der  Acrylmalerei wie in der Aquarellmalerei mit zarten Lasuren malen möchtest, kannst du die Acrylfarben mit ein wenig Acrylbinder mischen, so dass sie gut auf dem Maluntergrund verkleben. Alle Acrylfarbenhersteller bieten verschiedene Malmittel an, mit denen die Haftung der Acryllasuren auf dem Bild erhöht wird: Spezielle Malmittel für die lasierende Malweise

Neben den Lasuren zeichnet sich die Aquarelltechnik durch ihre lockere und spontane Malweise aus. Mit Acrylfarben kannst du problemlos im Aquarellstil auf Leinwand malen und auch die beliebte Nass-in-Nass-Technik anwenden: Aquarellieren mit Acrylfarben.

Einige Ideen für die Lasurenmalerei:

Einige Acrylbilder, die lasierend gemalt wurden:

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