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Pinsel - Erklärungen und Tipps zum Künstlerpinsel

Form & Verwendung

Gute Pinsel ermöglichen die maltechnisch Perfektion. Je nach Pinselform sind die verschiedenen Malweisen möglich.

Hier findest du Infos und Tipps zu dem Malerwerkzeug schlechthin: dem Pinsel.

Pinsel, verschiedene PinselsortenThemenübersicht:

  1. Geeignete Pinsel für die verschiedenen Maltechniken ↓
  2. Die verschiedenen Pinselformen ↓ Flach-, Rundpinsel und spezielle Formen
  3. Borsten- oder Haarpinsel aus Naturhaar, -borsten oder Synthetikfasern - der Pinselbesatz ↓
  4. Pinselreinigung & -pflege ↓
  5. Einige Fakten zur Geschichte ↓ des Malerwerkzeugs

Der Pinsel besteht aus den Pinselhaaren (Besatz), der Metallzwinge und dem lackiertem Holzstil. Der Pinselbesatz ist meist geklebt oder mit einer Schnur verknotet. Die Zwinge verbindet den Besatz und den Stil miteinander.

Geeignete Pinsel für die verschiedenen Maltechniken

Pinsel mit feinen, weichen Haaren eignen sich für eine genaue, detaillierte Malweise, während der grobe Borstenpinsel eine expressive, künstlerische Ausdrucksweise unterstreicht.

Die Zwischenräume zwischen den Pinselhaaren sollen die Farbe speichern. Je nach Qualität der künstlich oder natürlichen Haare oder Borsten eignen sich die Pinsel eher für die ein oder andere Maltechnik.

Die Synthetikfaserpinsel nehmen besonders die Acrylfarbe gut auf, wohingegen die Naturhaare die Feinheit der Aquarell- sowie der Ölfarbe unterstreichen.

Gutes und feines Kunsthaar kann man für die Acrylmalerei und teure Kolinskypinsel für die Aquarell- und Ölmalerei empfehlen. Bei einer feinen Malweise kommt der Pinselqualität eine große Bedeutung zu.

Kurzstielige Pinsel werden für das Malen am Tisch, langstielige hingegen für das Darstellen an der Staffelei verwendet. Der längere Stil ermöglicht es dem Künstler, das Bild mit Abstand und größere Flächen zu malen. Entsprechen verwendet man für die Aquarellmalerei kurzstielige und für die Acryl- und Ölmalerei meist langstielige Pinsel.

Auf den folgenden Unterseiten findest du detaillierte Informationen zu dem für jeweilige Maltechnik geeigneten Pinsel:

  • In der Ölmalerei - Welcher Pinsel für welche Technik >>>
  • Aquarellpinsel, der typische Rundpinsel mit Spitze >>>
  • Geeignete Pinsel für die Acrylmalerei >>>

Die verschiedenen Pinselformen

Die Pinsel kann man in zwei Grundformen unterteilen:

  1. die Rundpinsel und
  2. die Flachpinsel

Alle weiteren speziellen Formen lassen sich auf diese Grundformen zurückführen. Mit ihnen kann der Maler je nach Wünschen flächig, linear, konturbetont, schraffierend, vertreibend oder verwaschend malen.

Die Rundpinsel haben einen runden Querschnitt.

  • Haarpinsel/Aquarellpinsel: bauchiger Pinselschweif mit sehr feiner Spitze, nimmt viel Farbe auf
  • stumpfer Rundpinsel: ohne Spitze, gut zum Tupfen
  • Kapselpinsel (Kluppenpinsel), ähnlich einem Rasierpinsel, für die Stupstechnik geeignet
  • Schlepper (Schriftenpinsel): langer und dünner Besatz mit einer feinen Spitze, nimmt viel Farbe auf, zum Schreiben, für Schwungvolle Linien und zum Schraffieren
  • Stupspinsel (Schablonierpinsel): speziell für die Stubstechnik/Schabloniertechnik produzierter Pinsel
  • Taschen- oder Reisepinsel: Aquarellpinsel, die für den Transport im Aquarellkasten verkleinert werden können.
  • Zackenpinsel, mehrere kleine Pinsel nebeneinander angeordnet
  • Chinesischer Malpinsel, lanzenförmiger Besatz ohne Bauch, für die Kalligraphie, die Aquarellmalerei und das Malen von Linien

Die Flachpinsel haben einen rechteckigen Querschnitt.

  • Borstenpinsel: Flachpinsel mit kurzem oder langem Besatz
  • Katzenzungenpinsel: läuft in einer Spitze aus, gut zum Tupfen
  • Konturierpinsel
  • Vertreiberpinsel: fächerförmiger Pinsel zum leichten Ineinandermalen (streicheln) der noch feuchten Ölfarbe
  • Schlägerpinsel, mit sehr langem dünnem Besatz, gut zum Vertreiben lockerem Vertreiben, >> Verwischen à la Gerhard Richter
  • Plakatschreiber: kurzstiliger breiter Flachpinsel, mit geformten Stil, nimmt viel Farbe auf, zum Schreiben und zum flächigen Aquarellieren
  • Firnispinsel: sehr breiter, aber relativ dünner und kurzer Besatz, kurzstielig, zum Firnissen
  • Grundierpinsel
  • Universalpinsel, der Allrounder, breiter Flachpinsel nimmt viel Farbe auf, in guter Qualität nicht nur für den Anstreicher
  • Schlusskünstlerpinsel
  • Schaumstoffpinsel, mit Schwamm/Schaumstoff anstelle der Haare, für Acryl-, Gouache und Aquarellfarben, aber nicht für Ölfarben
  • Anschusspinsel, nur zum Vergolden/Anreiben des Blattgoldes auf den klebenden Untergrund
  • Hake-Pinsel, traditioneller japanischer Pinsel, mit kurzem Besatz aus feinem Haar, zum Aquarellieren (Lavieren)
  • Pinsel mit Gummibesatz (Colour Shaper, Art Modelleur), geformtes Gummi anstelle der Haare, ähnlich wie ein Spachtel verwendbar
  • Schleifmodler, mit kurzem Besatz und ohne Stil
  • Schrägstrichzieher, wie bei einem Cutter geformte Pinselhaare
  • Kammpinsel, kammförmig gefranster/ausgedünnter Besatz, für die Kalligraphie
  • Dolchschlepper, geschwungener Schrägpinsel für die Kalligraphie
  • Dreieckpinsel für die Kalligraphie ähnlich dem Schrägpinsel

Eine Alternative zum Pinsel ist das Malmesser/Spachtel und die Airbrushpistole.

Pinselbesatz aus Naturhaar, -borsten oder Synthetikfasern

Als Pinselbesatz bezeichnet man die Pinselhaare/-borsten. je nach verwendetem Besatzmaterial (Besteckmaterial) unterscheiden sich die Pinsel in Qualität und Feinheit. Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen Besatzmaterialien in die natürlichen und die künstlich hergestellten unterteilen.
  1. Naturhaare oder auch -borsten
    1. Rotmaderhaare
    2. Iltishaare, Wieselhaare
    3. Rindsohrenhaare
    4. Fehhaar
    5. Ponyhaare
    6. Schweineborsten
  2. die Synthetikfasern, entweder fein oder grob
    1. Polyamid
    2. Nylon
    3. Perlon
    4. Taklon

Für einen guten Pinsel ist die Qualität des verwendeten Materials von Bedeutung: Rotmaderhaar ist nicht gleich Kolinsky.

Um einen guten Pinsel zu kaufen sollte man sich nicht alleine auf die Angaben der Materialien verlassen, sondern selbst mit den Fingern den Besatz befühlen.

Für eine genaue Malweise sollten sich der Pinselbesatz weich und sehr fein anfühlen. Kunsthaare werden hier in guter Qualität und günstig angeboten.

Die Borstenpinsel sollten dickes Haar haben, deren Enden fein auslaufen, der Besatz sollte nicht zu spröde sein.

Pinselreinigung & -pflege

Je nach Farbtechnik unterscheidet sich die Pinselreinigung ein wenig. Grundsätzlich gilt, dass niemals Farbe im Pinsel antrocknen sollte. Da die meisten Farben wasserfest trocknen, lassen sich ansonsten angetrocknete Farbreste nur mit hartnäckigen und aggressiven Pinselreinigern entfernen.

Durch eine gründliche Pinselreinigung mit Seife und viel Wasser wird auch die Farbe ausgewaschen, die sich unsichtbar unter der Pinselzwinge befindet. Wenn sie hier öfters eintrocknet, drückt sie die Pinselhaare wie bei einem Besen auseinander.

Die gute Pinselpflege fängt also bereits beim Malen an. Die Farbe sollte zunächst abgestrichen werden. Bei der Aquarell- und Acrylmalerei sollte man die Pinsel mit Wasser auswaschen oder sie kurzfristig in einen Pinselwascher stellen. Hier werden die Stiele in eine Spirale eingeklemmt, so dass die Pinselspitze frei im Wasser schwebt. In einem Wasserglas verbiegt sich die Pinselspitze bereits nach kurzer Zeit. Die langsam trocknende Ölfarbe brauch man erst nach dem Malen zu reinigen.

Seife ist das perfekte Reinigungsmittel für alle Farbtechniken und Pinsel. Du kannst teure Pinselseife (=Kernseife) oder auch normale Handseife verwenden.

Zuerst gibt man ein wenig Seife in die Handinnenfläche oder auf den Pinsel. Mit kreisenden Bewegungen schäumt man die Seife auf und spült sie dannach mit viel Wasser gründlich aus. Abschließend gibt man dem Pinsel seine Form und lässt ihn gut trocknen, bevor man ihn mit Plastikröhrchen oder in einer Pinselmatte/Holzkasten schützt.

Hartnäckige Verschmutzungen auf den Pinseln und den Händen entfernt man gut mit wenigen Tropfen Scheuermilch oder einer speziellen, körnigen Handpaste. Für angetrocknete Farbreste gibt es spezielle Pinselreiniger für die Ölfarbe und die Acrylfarbe.

  • Pinsel reinigen mit Seife & Pinselreiniger- Ölmalerei >>>
  • Acrylfarbe entfernen - mit Pinselreiniger, Aceton oder Nagellackentferner >>>

Einige Fakten zur Geschichte des Malerwerkzeugs

Der Pinsel (lat. penicillus = Schwänzchen) ist das traditionelle Malerwerkzeug.

Bereits in der Steinzeit verwendeten die Höhlenmaler neben Fingern und Blasröhrchen Pinsel, um die Farben auf die Wände zu malen. Die Pinsel bestanden aus Röhrenknochen, in denen Tierhaare oder Federn fest gebunden wurden, oder Holzstöcke, die an einem Ende aufgefasert wurden.

Diese Grundform und Bestandteile des Pinsels sind bis in die heutige Zeit die selben geblieben: Besatz, Stil und Befestigung.

Im alten Ägypten benutze man Binsen, eine besonders hartes Gewächs, dessen Ende durch Kauen oder Schlagen aufgefasert wurden, um die Hieroglyphen zu schreiben. Aber auch Pinsel aus Feder und Haaren sollen verwendet worden sein.

In der Antike wurde dann eine Feder oder ein angespitztes Schilfrohr zum Schreiben gebraucht.

In China schrieb man mit Bambusstengeln. Es wurden aber auch Haare in den Bambusröhren festgebunden und als Pinsel verwendet.

Ab dem 18 Jahrhundert enstand das Handwerk des Pinselmachers (pürsten-pinter), der sich nun auf die Herstellung von Bürsten und Pinseln spezialisierte und den Maler damit entlastete. Schon bald fertigten die Pinselmacher feine Qualitäten, die sich deutlich von den Pinseln für Anstreicherzwecken unterschieden.

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  2. Malen lernen
  3. Maltechniken
  4. Malzubehör
    1. Farben
      1. Acrylfarben
      2. Ölfarben
      3. Aquarellfarben
      4. Pastellkreide
      5. Buntstifte
      6. Aquarellstifte
      7. Airbrushfarben
      8. Farbe selber herstellen
    2. Hilfsmittel
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      2. Firnis
    3. Pinsel
    4. Malpalette
    5. Bildträger
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      4. Leinwand
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    6. Farbverläufe
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    9. Perspektive
    10. Proportionen
    11. Malstil